Sind Sie Sport- oder Hobbytaucher? Planen Sie Ihren nächsten Urlaub am Meer oder See? Falls ja, so haben Sie sich sicherlich schon mit notwendigen Versicherungen und sportärztlichen Untersuchungen befasst, die Teil jeder guten Reisevorbereitung sein sollten. Haben Sie aber auch schon über den Gesundheitszustand Ihrer Zähne nachgedacht?
Druckunterschiede und Zahnprobleme – schlechte Kombination
Sobald Sie sich unter Wasser begeben, setzen Sie Ihren Körper einem stark zunehmenden Umgebungsdruck aus. Schon ab nur 10 Meter Tiefe verdoppelt sich der Druck gegenüber dem an der Oberfläche. Dieser Druck beeinflusst alle luftgefüllten Hohlräume des Körpers, denn er drückt die dort befindliche Luft zusammen. Die so komprimierte Luft dehnt sich wieder aus, sobald Sie den Tauchgang beenden und allmählich wieder nach oben zurückkehren.
Lassen sich diese Druckveränderungen allerdings nicht ausgleichen, z. B. weil die Hohlräume nur mangelhaft belüftet sind, so kann es zu Überdruckverletzungen bzw. Unterdruckverletzungen kommen. Häufig liegt die Ursache für Schmerzen beim Tauchen in der Kieferhöhle, die den Druck an die naheliegenden Zahnwurzeln abgibt. Mit Luft gefüllte Hohlräume im Mundraum können zu so starken Schmerzen führen, dass der Urlaub schließlich sogar abgebrochen werden muss – Gründe dafür sind beispielsweise:
✘ Karies
✘ defekte, rissige Zahnfüllungen
✘ unvollständige Wurzelkanalbehandlungen
✘ zu dünner Zahnzement
✘ nicht perfekt sitzende Prothesen
✘ kieferchirurgische Eingriffe, z. B. Zahnextraktionen, die Gaseinschlüsse im Gewebe verursachen
Zahnschmerzen unter Wasser müssen nicht sein!
Versäumen Sie den Besuch beim Zahnarzt vor der Reise, so riskieren Sie gelöste Füllungen oder auch explodierende Zähne – dies sollten Sie sich unbedingt vor Augen führen. Wenn Sie also Ihre nächste jährliche tauchsportärztliche Untersuchung vereinbaren, so machen Sie gleich auch einen Termin beim Zahnarzt, der z. B. auch mit Hilfe von Röntgenaufnahmen sicherstellen kann, dass es keine potenziellen Problemstellen in Ihrem Mund gibt.
Sollte eine Zahnbehandlung notwendig werden, so verzichten Sie anschließend bitte für mindestens 24 Stunden auf einen weiteren Tauchgang. Im Falle kieferorthopädischer Maßnahmen empfehlen wir sogar eine Pause von mindestens 7 Tagen – besser länger.
