Kariesbakterien (Streptococcus mutans) zerstören die Zahnsubstanz, sie lösen Mineralien heraus und führen eine Tiefenentkalkung herbei, die selbst sorgfältigste Zahnpflege ohne zahnärztliche Unterstützung nicht mehr in den Griff bekommt. Karies gibt sich zunächst scheinbar harmlos als helle Flecken – sogenannte White Spots – zu erkennen. Unbehandelt führen die Bakterien zu ernsthaften Erkrankungen, schlimmstenfalls sogar zum Zahnersatz.
Seit etwa 2009 verbreitet sich nun im Netz die Kunde von der Wirkung der Aloe Vera Pflanze gegen Karies-Bakterien. Immer wieder tauchen Informationen dazu auf, dass zwei Wissenschaftler aus Magalore, Indien, eine antibakterielle Zahnpflege belegen konnten, die mit unseren herkömmlichen Zahnpasten durchaus mithalten kann. Anscheinend wurde ein Gel aus Extrakten dieser Heilpflanze untersucht, genauer gesagt: der Wirkstoff Anthracen, der sich in der Aloe Vera Milch befindet. Dieser Wirkstoff ist schon lange für seine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung bekannt und somit auch Inhaltsstoff zahlreicher Heilpräparate.
Antibakteriell, entzündungshemmend und schmerzstillend
Das klingt nach dem perfekten Mittel der Kariesprophylaxe, insbesondere für Menschen, die bei der Zahnreinigung unter schmerzhaften Überempfindlichkeiten leiden. Die Forscher der indischen Universität Yenepoya behaupten sogar, dass die Aloe Vera milder sei als unsere bisherigen Mittel zum Zähneputzen. Tatsächlich gibt es inzwischen sogar verschiedene Zahnpasten, die den Wirkstoff aus der Aloe Vera beinhalten.
Experten der Zahnmedizin raten zur Vorsicht bei der Karies-Vorsorge
Experten der US-amerikanischen Academy of Generel Dentistry bestätigen die Vorteile der Aloe Vera gegenüber herkömmlichen Zahnpasten. Gleichzeitig empfehlen sie jedoch auch, die Verwendung dieser Produkte für die Zahnhygiene zuvor von einem Zahnarzt abklären zu lassen:
✤ Tatsächlich ist nämlich nur das Gel wirklich wirksam, welches aus der Mitte der Pflanze gewonnen wird – nicht alle im Umlauf befindlichen Produkte für die Mundhygiene berücksichtigen diese Erkenntnisse.
✤ Auch die Herstellung ist verhältnismäßig umständlich, da eine übermäßige Überhitzung oder Filterung die wichtigen Enzyme zerstört.