Nach dem Zahn Ziehen rauchen?

Warnhinweise auf Zigarettenverpackungen und Werbeschildern, Warnhinweise in der TV- und Kinowerbung – inzwischen sollte jeder Mensch begriffen haben, welche Bedrohungen die allgemeinmedizinischen Auswirkungen des Nikotin-Genusses mit sich bringen:

✘ Atemwegserkrankungen bis hin zu starkem Asthma
✘ Lungenkrebs
✘ Herz-Kreislauf-Erkrankungen
✘ das sogenannte Raucherbein
✘ und mehr.

Weniger geläufig sind die Gefahren für die Mundhöhle der Raucher, doch auch diese umfassen deutliche Risiken und Probleme rund um Zähne, Zahnfleisch sowie Zahnhalteapparat:

✘ Die Mundschleimhaut neigt stärker zu einer Entzündung.
✘ Derartige Entzündungen verlaufen beim Raucher schwerer als beim Nichtraucher.
✘ Therapeutische Maßnahmen am Zahnfleisch oder Zahnhalteapparat führen beim Raucher eher zu Komplikationen.
✘ Zähne werden schneller locker.
✘ Implantate wachsen nicht optimal ein oder gehen frühzeitig wieder verloren.
✘ Der Tabakgenuss führt zu unangenehmen Mundgeruch (Halitosis).
✘ Die Zähne verfärben sich bräunlich und wirken abstoßend.

Viva Dental - © jolopes - Fotolia.com - rauchenKeine neue Erkenntnis, doch im Mundraum nur allzu wahr: Rauchen verursacht Krebs

Tatsächlich geht es sogar noch schlimmer: Statistiken melden rund 10.500 Menschen, die allein in Deutschland an Krebs in der Mundhöhle erkranken – betroffen sind vor allem folgende Mundregionen:

➜ Zunge
➜ Schleimhäute
➜ Nasenhöhle
➜ Rachen
➜ Kehlkopf
➜ Speiseröhre
➜ Luftröhre
➜ Lunge

Haben Sie sehr viel geraucht oder rauchen Sie vielleicht noch, so sollten Sie die Vorsorgeuntersuchung einschließlich der Früherkennung einer Krebserkrankung im Anfangsstadium unbedingt wahrnehmen – Ihre Zahnarztpraxis berät Sie gerne.

Ohne Ihnen unnötig Angst machen zu wollen, so sollten Sie sich dennoch der Gefahr bewusst sein, dass die Langzeitüberlebensprognosen von Patienten, deren Mundhöhle oder Zunge von Krebs befallen ist, noch immer beunruhigen. Natürlich ist es auch sinnvoll, auf regelmäßiges Zähneputzen zu achten und präventive Maßnahmen in der Zahnarztpraxis wahrzunehmen. Schützen Sie sich also vor Krankheiten und besuchen Sie Ihren Zahnarzt mindestens zweimal pro Jahr – im Vordergrund sollte die professionelle Individualprophylaxe sowie eine professionelle Zahnreinigung stehen.

Was also heißt das für Patienten, die nach dem Zahn Ziehen rauchen möchten?

Die Zahnextraktion – allen voran die Extraktion der Weisheitszähne – hinterlässt eine offene Wunde anstelle des vorherigen Zahnes. Entschließen Sie sich, umgehend nachdem der Zahn bzw. Weisheitszahn gezogen wurde, wieder zu rauchen, so dringen die Gifte der Zigarette weit schneller in das Gewebe und den Blutkreislauf ein. Selbst gründlichste Zahnpflege inkl. Mundspülung vermag diesen Prozess nicht aufzuhalten. Die durchaus denkbaren Folgen:

✘ Teere lagern sich in der Wunde ab und reduzieren die Durchblutung.

✘ Die Wunde heilt nach der Zahnentfernung schlecht bis gar nicht ab.

✘ Infolgedessen begünstigt dies das Eindringen von Bakterien, die wiederum auch Schäden an Ihren anderen Zähnen verursachen.

✘ Es kommt zu einer Blutvergiftung.

✘ Entzündungen sowie lebensbedrohliche Krebserkrankungen werden begünstigt.

Wir von Viva Dental Mönchengladbach verstehen Ihr Bedürfnis nach einer Zigarette und möchten keinesfalls den moralischen Finger erheben. Doch jetzt kommt das große Aber: Störungen in der Mundheilung erfordern langfristige Maßnahmen – z. B. Tamponieren – um das Ganze in den Griff zu bekommen. Nehmen Sie die oben erwähnten Risiken bitte nicht auf die leichte Schulter und versuchen Sie das Rauchen wenigstens für drei Tage einzustellen oder zumindest deutlich zu reduzieren.

Alternativen gibt es leider keine: Vermehrtes Spülen senkt die Gefahr des Rauchens nach Entfernung der Front-, Backen- oder Weißheitszähne nicht. Von einer Massage der Wunde zur besseren Durchblutung ist ebenfalls unbedingt abzuraten. Hier hilft nur: Durchhaltevermögen – und nach ca. einer Woche sollten Sie die Zigaretten wieder „genießen“ können.

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