Ganzheitliche Zahngesundheit

Weltweit sind mehr als 70 % aller Erwachsenen an Parodontitis erkrankt – das gilt auch für Länder, die eigentlich einen hohen Lebensstandard aufweisen. In Deutschland leiden rund 12 Millionen Menschen unter der Parodontitis. Dabei trifft es – so die 4. Deutsche Mundgesundheitsstudie – jeden zweiten Patienten unter den 35- bis 44-Jährigen.

Bei der Parodontitis – oft auch nicht ganz richtig „Parodontose“ genannt – handelt es sich um eine bakteriell oder toxisch bedingte Entzündung am Zahnhalteapparat, die diesen nicht nur angreift, sondern auch zu zerstören vermag. Unbehandelt kann sie Abszesse und Zahnverlust nach sich ziehen.

Ursachen der Parodontitis

Mangelnde Mundhygiene scheint nach allgemein verbreiteter Ansicht die Ursache Nummer 1 für eine Parodontitis-Erkrankung zu sein. Der Patient wird dann zu einer besseren Zahn- und Mundpflege angehalten, außerdem verwenden Zahnärzte Laser und Ultraschall, um die Entzündung in den Griff zu bekommen. Nach einer sorgfältigen Reinigung der Zahnfleischtaschen sollte sich die Parodontitis innerhalb von vier Wochen zurückbilden – geschieht dies nicht, so sind die Ursachen tiefer zu finden.

„Es führt zu keinen zufriedenstellenden Ergebnissen, immer nur auf Laser und Ultraschall zu setzen“, erklärt Dr. med. dent. Hiltrud Boeger, Zahnärztin aus Düsseldorf. „Hat dies beim ersten Versuch nicht gewirkt, so wird sich die Entzündung auch beim zweiten und dritten Versuch nicht auf diese Weise bekämpfen lassen.“

Stattdessen empfiehlt sie, Perspektive und auch Behandlungsmethode neu zu überdenken – nennenswert ist hier auch der ganzheitliche Ansatz, den sie selbst seit nunmehr 25 Jahren am Düsseldorfer Carlsplatz umsetzt. Sogenannte Milieu-Veränderungen im menschlichen Organismus lassen die Krankheit – insbesondere wenn zudem auch noch genetische Entzündungsneigungen vorliegen – immer wieder ausbrechen, dazu zählen:

✘ Stress
✘ ungesunde Lebensweise
✘ Mangel- und Fehlernährung
✘ Stoffwechselstörungen
✘ Schwermetallbelastungen
✘ ungeeignete Zahnmaterialien
✘ Vitaminmangel
✘ und mehr

Eine chronische Parodontitis findet ihre Ursachen recht häufig in der erhöhten Entzündungsneigung des menschlichen Körpers. „Die Parodontitis-Erkrankung ist in einem solchen Fall Ausdruck dieser Entzündungsneigung – ebenso wie Diabetes, also die Entzündung der Bauchspeicheldrüse, und Schilddrüsenerkrankungen. Häufig leiden Patienten sogar unter Parodontitis, während sie gleichzeitig auch Probleme mit Diabetes oder der Schilddrüse haben“, weiß Dr. med. dent. Hiltrud Boeger. Um dies zu ermitteln, führt sie spezielle Blutuntersuchungen in ihrer Praxis durch.

Ganzheitliche Zahngesundheit bietet neue Ansätze

Die Düsseldorfer Zahnärztin betrachtet den Mund als Tor zu ihren Patienten. Ein Tor, durch das sie quasi in den Patienten hineinblicken kann. Wenn jemand unter einer chronischen Parodontitis leidet, so ist dies ein Anzeichen für sie, dass generell etwas nicht stimmt, denn: Sollte die Parodontitis nichts als ein erstes Symptom einer starken Entzündungsneigung sein, so ist damit zu rechnen, dass im Laufe der Jahre weitere Krankheiten in Erscheinung treten, z. B. eben die Diabetes oder Probleme mit der Schilddrüse.

Dr. med. dent. Hiltrud Boeger hat im Bereich der ganzheitlichen Zahnmedizin zahlreiche Fort- und Weiterbildungen gemacht, die auch naturheilkundliche Aspekte einbeziehen, z. B. Akupunktur, Homöopathie, Umweltmedizin. In ihrer Praxis kommen sowohl naturheilkundliche Substanzen als auch sogenannte Autovakzine zur Anwendung – natürliche „Impfstoffe“, die individuell aus den Mundbakterien des betroffenen Patienten entnommen werden. Eine solche Behandlung unterstützt den Körper, in Frieden mit den entzündungsverursachenden Keimen leben zu können.

„So bekommen wir die Entzündungen auf ganzheitliche Weise in den Griff“, sagt die Zahnärztin. „Sobald eine vorliegende Diabetes oder Schilddrüsenerkrankung behandelt wird, bessert sich auch die Parodontitis – und umgekehrt.“

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