Lachgas – Mythen und Fakten

Wenn Sie an Lachgas denken, welche Assoziationen steigen da in Ihnen auf? Denken Sie nicht auch spontan an alte Filmszenen wie jene aus dem Stummfilm „Nur mit Lachgas“ aus dem Jahr 1928 mit Stan Laurel und Oliver Hardy (alias Stan & Olli alias Dick & Doof) in den Hauptrollen? Ein herrlicher Klassiker, der den Besuch beim Zahnarzt mit einer großen Portion Humor würzt – sollten Sie den Film nicht kennen, so lohnt es sich, diesem bezaubernden Leinwandklassiker einige Minuten Ihrer Zeit zu schenken:

 

Aber bringt der Konsum von Lachgas tatsächlich eine so intensive Wirkung mit sich? Ist es möglich, zunächst vollkommen in die Narkose zu fallen, damit schon kurz darauf heftigste Lachanfälle auftreten? Und woher hat das Narkosemittel eigentlich seinen merkwürdigen Namen? Zahnärzte berichten immer wieder von Patienten, die eher befremdlich reagieren, wenn es um eine Behandlung unter einer Sedierung mit Lachgas geht – darum möchten wir im Folgenden ein wenig näher auf die Geschichten und Artikel rund um die Lachgassedierung eingehen.

➊ Warum heißt das Lachgas „Lachgas“?

Eigentlich handelt es sich bei dem im Volksmund als „Lachgas“ bezeichneten Narkotikum um ein in Gasflaschen bereitgestelltes Gas-Gemisch aus Stickstoff und Sauerstoff: das sogenannte Distickstoffoxid (N2O). Die Herkunft des Namens „Lachgas“ ist heute nicht mehr hundertprozentig nachvollziehbar, es gibt immerhin drei mögliche Theorien:

➩ Beim Einatmen einer zu hohen Konzentration des Lachgases entstehen Zwerchfellkrämpfe, die für Außenstehende den Eindruck erwecken, der Patient würde lachen.
➩ Das Inhalieren lässt eine Euphorie entstehen, die den Patienten zum Lachen bringt.
➩ Nach Entdeckung der Substanz wurde es zunächst auf Jahrmärkten – z. B. in Ballons/Luftballons – eingesetzt, um die Besucher zu amüsieren.

➋ Ist das Distickstoffoxid tatsächlich eine gute Alternative für Angstpatienten?

Unbedingt! Die Anwendung erfolgt schonend über eine Sauerstoffmaske, der Patient fällt in eine Narkose, die sich innerhalb kürzester Zeit wieder vollkommen verflüchtigt.

➌ Ist die Distickstoffoxidbehandlung nicht gefährlich?

Es existieren Berichte vom Würgereiz über Sauerstoffmangel bis hin zur handfesten Erstickungsgefahr. Tatsächlich kann eine unzureichende Sauerstoff-Konzentration zu derartigen Wirkungen führen, ein mehrstufiges Kontroll- und Sicherheitssystem verhindert dies jedoch in der Dentalbehandlung:

➩ genormte Farbkodierungen an den Gasflaschen und Anschlusskupplungen/-gewinden der Gasschläuche
➩ Messung der Sauerstoffkonzentration am Narkosegerät
➩ kontinuierliche Messung der Sauerstoffsättigung beim Patienten

➍ Ist Lachgas für den Treibhauseffekt mitverantwortlich?

Tatsächlich trägt Lachgas – wie z. B. Methan und Kohlendioxid – zum Treibhauseffekt bei. Genauer gesagt: Die Treibhauswirksamkeit von N2O ist sogar 298x so hoch wie die des Kohlendioxids – dabei geht es allerdings hauptsächlich um landwirtschaftliche Gase. Die Emissionen aus medizinisch verwendetem Lachgas betragen in Deutschland gerade mal rund 0,03 % der gesamten Treibhausgas-Emission und sind somit nicht für die globale Erderwärmung verantwortlich zu machen. Der Abbau erfolgt vorwiegend durch die Reaktion des Lachgases mit dem Sonnenlicht in der Stratosphäre und beansprucht etwa 114 Jahre.

➎ Kann Lachgas auch als Droge missbraucht werden?

Leider ja. Gerade die internationale Partyszene hat das preiswerte Rauschmittel in kleinen Kartuschen für sich entdeckt. Bei unsachgemäßer Handhabung können diese Drogen jedoch zum Sauerstoffmangel führen und eine ernsthafte Gefahr für Gesundheit und Leben der Konsumenten darstellen. Wir können Sie jedoch beruhigen: Durch das oben bereits erwähnte Kontroll- und Sicherheitssystem sind solche Risiken bei der Dentalbehandlung von vornherein ausgeschlossen.

Für weitere Fragen – z. B. auch zur Vollnarkose – stehen wir Ihnen natürlich jederzeit gerne zur Verfügung – vereinbaren Sie noch heute einen Termin, das Praxis-Team von Viva Dental Mönchengladbach freut sich auf Sie!

weitere interessante Artikel