Die 10 größten Lügen in der Zahnpflege

 

Mit den Tipps zur Zahnpflege ist es manchmal wie mit einigen alten Hausmittelchen – jeder kennt welche, aber kaum jemand weiß, wie sinn- und wirkungsvoll diese kleinen „Weisheiten“ eigentlich wirklich sind. Im Folgenden greifen wir zehn der größten Missverständnisse auf und erklären, was wirklich dahinter steckt!

✘ Sofort nach dem Essen Zähne putzen!

„Nach dem Essen Zähneputzen nicht vergessen!“ – das lernten wir schon als Kinder. Im Prinzip nicht verkehrt, doch sollten Sie mindestens 20 – 30 Minuten warten, denn diese Zeit benötigt der Speichel, um den Zahnschmelz mit einer Schutzschicht zu überziehen, die ihn beim Putzen schützt.

✘ Bei Karies gehört Bohren dazu!

Nicht unbedingt – bei leichter Karies ist auch eine sanfte Alternative in Form eines Ätzgels möglich, welches die kariöse Stelle aufraut. Der Zahnarzt kann die betroffene Stelle dann mit einem farblosen Kunststoffgel auffüllen und versiegeln. Eine Methode, die sich insbesondere bei Kindern und Angstpatienten bewährt.

✘ Feste Schrubben reinigt gründlicher!

Vollkommen falsch – eher beschädigen Sie Ihren Zahnschmelz dadurch. Auch das Zahnfleisch könnte sich zurückbilden und das Zahnbein freilegen. Effektiver ist es, die Zahnbürste sanft kreisen zu lassen und die Zahnpflege durch den regelmäßigen Gebrauch von Zahnseide zu unterstützen.

✘ Regelmäßiges Putzen allein hält die Zähne schon gesund!

Auch das ist leider falsch. So wichtig und sinnvoll die häusliche Zahnpflege auch ist, mit der Zahnbürste befreien Sie die Zähne um gerade mal drei Viertel der Beläge. Erst durch Zahnseide erreichen Sie auch die besonders gefährdeten Zahnzwischenräume. Um ganz sicher zu gehen, sollten Sie sich über die Professionelle Zahnreinigung (PZR) beim Zahnarzt Ihres Vertrauens informieren.

✘ Zähneknirschen ist nicht schlimm!

Jein! Im Kleinkindalter kommt Zähneknirschen durchaus mal vor und ist zunächst kein Grund zur Beunruhigung. Spätestens mit dem Eintritt ins Schulalter sollte sich das Kind jedoch von einer solchen „Angewohnheit“ befreien, denn durch das Zähneknirschen wirken Kräfte auf Zähne und Kiefergelenke ein, die den sonst üblichen Kaudruck um das Zehnfache übersteigen. Abhilfe schaffen sogenannte Kunststoffschienen, die in der Nacht getragen werden.

✘ Keine Lust auf Zähneputzen? Ein Apfel tut es auch!

Nein! Die Mineralstoffe und der hohe Vitamin C Gehalt sind zwar sehr gesund – eine Reinigung Ihrer Zähne erfolgt durch den Apfel jedoch allenfalls oberflächlich. Fruchtsäure und -zucker sind ebenfalls nicht zu unterschätzen.

✘ Der Löffelabdruck muss sein!

Nicht unbedingt. Moderne, innovative Zahnarztpraxen verfügen bereits über den Oralscanner, der innerhalb weniger Minuten digitale Aufnahmen von Ihrem Gebiss liefert. Dies erspart dem Patienten den unangenehmen Löffelabdruck, auf den so mancher sogar mit Würgereizen reagiert. Einziger Haken: Bei Implantaten und Teilprothesen geht es leider noch nicht ohne den Löffel.

✘ Das Kariesrisiko ist genetisch bedingt!

Bei der Karies handelt es sich in erster Linie um eine Infektionskrankheit – um den Nachwuchs folglich davor zu schützen, sollten Eltern nie den Löffel des Babys ablecken und immer besonders gut auf die eigene Zahnpflege achten.

✘ Parodontitis ist nur für den Zahn gefährlich!

Falsch. Unter der Parodontitis versteht sich eine Entzündung des Zahnfleisches, durch die die Keime – sofern sie nicht durch eine zahnärztliche Behandlung schnellstmöglich aufgehalten werden – in die Blutbahn geraten. Erkrankungen wie Gefäßverkalkungen oder gar Herzinfarkte könnten die Folge sein.

✘ Zahnaufhellung erreiche ich durch Spezialcremes aus dem Supermarkt!

Das ist es, was uns zumindest die Werbung weismachen würde. Fakt ist: Mit derlei Spezialcremes bewirken Sie nur eine oberflächliche Entfernung von Kaffee- oder Tee-Verfärbungen. Den Farbton an sich beeinflussen Sie mit diesen Produkten nicht. Zudem gilt es, auf den RDA-Wert der Aufhellungscreme zu achten: Gibt dieser eine Abrasionsstärke von mehr als 100 an, so wirkt die Creme wie Schleifpapier auf den Zahnschmelz ein. Wenn Sie von helleren Zähnen träumen, sprechen Sie Ihren Zahnarzt auf ein professionelles Bleaching oder auf hauchzarte Lumineers an!

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