Röntgen beim Zahnarzt – muss das wirklich sein?

Im Zusammenhang mit Röntgenaufnahmen herrscht generell viel Unsicherheit – auch unter Zahnarztpatienten. Wie hoch ist die Strahlenbelastung wirklich? Wie oft ist das Röntgen noch in Ordnung und wann wird es zu viel?

Sinn und Zweck der Röntgenaufnahme

Röntgenaufnahmen unterliegen diversen gesetzlichen Regelungen und Bestimmungen, die auf internationaler Ebene ein bestimmtes Ziel verfolgen: die Durchführung von Röntgenaufnahmen, die ausschließlich auf einer zahnmedizinischen Rechtfertigung beruhen und nicht leichtfertig angeordnet werden. Der Zahnarzt röntgt also wirklich nur dann, wenn eine bildgebende Diagnostik von Nöten ist, um die Ausbildung einer Schädigung zu diagnostizieren. Auf der anderen Seite bedeutet dies allerdings auch, dass die Intervalle zwischen den einzelnen Röntgenaufnahmen von Patient zu Patient variieren. Patienten mit z. B. einer Implantatversorgung unterliegen möglicherweise häufigeren Kontrollen als Patienten ohne Zahnersatz.

Strahlenbelastung beim Röntgen

Die Medien berichten wiederholt und gerne von den gefährlichen Strahlungen, die bei einer Röntgenaufnahme entstehen. Tatsächlich können zu hohe und häufige Strahlungen Veränderungen an den Blutzellen verursachen – die Strahlenbelastungen addieren sich im menschlichen Körper, weshalb es inzwischen festgelegte Grenzen für die jährliche Strahlenexposition gibt.

Doch all dies bietet noch keinen Grund zur Sorge, denn die Strahlenbelastung für eine einzelne zahnmedizinische Röntgenaufnahme liegt bei gerade mal 5 µSv (Mikrosievert). Zum Vergleich: Die kosmische und die Bodenstrahlung der Erde entspricht bereits 10 µSv pro Tag! Bei eine Flugreise werden die Passagiere einem Strahlungswert von 5 µSv pro Stunde ausgesetzt, sobald sie eine Flughöhe von elf Kilometern erreicht haben. Jährlich nehmen Sie über die Nahrung rund 400 µSv auf. Bei einer Computertomographie (CT) des Kopfes werden 2000 µSv freigesetzt. Und die bereits angesprochene Veränderung der Blutzellen tritt erst bei einer Strahlenbelastung von 100.000 µSv auf.

Der Mensch sollte keiner Strahlenbelastung ausgesetzt werden, die 1000 µSv pro Jahr überschreitet – das entspricht immerhin 200 Einzelaufnahmen von Ihren Zähnen. Sollten Sie allerdings schwanger sein, so teilen Sie dies Ihrem Zahnarzt bitte unbedingt mit, denn Schwangere sowie Kinder sollten prinzipiell seltener geröntgt werden.

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