Brennende Zunge, brennende Mundschleimhaut – was steckt dahinter?

Hin und wieder beschreiben unsere Patienten ein brennendes, fast schon wundes Gefühl auf der Zunge. Sie berichten von einem Kribbeln, einem Jucken. Außerdem scheint der Geschmack gestört zu sein, der Speichelfluss ist reduziert. Für diese Symptome gibt es mehrere mögliche Erklärungen:

✧ Es handelt sich um begleitende Erscheinungen allgemeiner Erkrankungen, z. B. Bluterkrankungen oder Diabetes mellitus.
✧ Es liegen Durchblutungsstörungen vor.
✧ Sie leiden unter einem Vitaminmangel.
✧ Ihr Hormonhaushalt ist gestört.
✧ Es treten Veränderungen, z. B. extreme Austrockung (Xerostomie), in der Mundschleimhaut auf.
✧ Es handelt sich um Nebenwirkung bestimmter Medikamente.
✧ Sie leiden unter dem Burning-Mouth-Syndrom – kurz: BMS.
✧ und mehr …

Eine Untersuchung der Schleimhaut kann für Klarheit sorgen

Meist kann eine Untersuchung der Schleimhaut weitere Erkenntnisse über eine organische Veränderung, über Zeichen einer Entzündung oder auch über Beläge liefern. Zahlreiche Veränderungen an der Schleimhaut gehen mit jenen brennenden Schmerzen einher, insofern ist es nicht unwahrscheinlich, den Ursachen auf diese Weise auf den Grund gehen zu können.

Beispiele möglicher Schleimhautveränderungen sind:

✧ Entwicklungsstörungen und Anomalien in der Zungenschleimhaut, z. B. die Landkartenzunge (Lingua geographica)
✧ Entzündliche Prozesse
✧ Infektionen, z. B. durch Pilze (Candida albicans), Bakterien und Keime
✧ Entzündungen durch Zahnprothesen
✧ Entzündungen durch Herpesviren
✧ Entzündungen, die auf einer HIV-Infektion beruhen
✧ eine veränderte Struktur des Feingewebes der Zungenschleimhaut

Prinzipiell handelt es sich hierbei um harmlose Störungen. Nicht die Veränderungen in der Schleimhaut bewirken die stechenden Schmerzen, sondern vielmehr die Bakterien und Pilze, die sich in den Furchen der Schleimhaut-Oberfläche ansiedeln, um hier die Entzündungen hervorzubringen.

Hin und wieder kann allerdings auch eine sogenannte Verhornungsstörung zu Grunde liegen: Es ist allgemein bekannt, dass die Oberfläche der Schleimhaut nicht verhornt. Aus unerfindlichen Gründen kann es allerdings in einzelnen Bezirken der Schleimhaut zu einer solchen Verhornung kommen, z. B. bei oralem Lichen oder der Leukoplakie. Diese Verhornungen sind dann als weißliche Strukturen zu erkennen, die sich weder abwischen noch wegputzen lassen.

Wechseljahre als Ursache nicht ausreichend

Es ist eine erwiesene Tatsache, dass gerade Frauen jenseits der Wechseljahre von den schmerzhaften Symptomen betroffen sind. Dementsprechend gab es bereits unzählige Versuche, der brennenden Zunge mit Hormontherapien beizukommen – diese Versuche blieben in der Regel ohne Erfolg. Theorien, die behaupten, die Wechseljahre seien ursächlich für die veränderte Schleimhaut, können somit nicht länger aufrechterhalten werden.

Brennende Zunge als Resultat lokaler Faktoren des Zahnsystems?

Tatsächlich kann auch der Zahnarzt Mönchengladbach auf Suche nach den Gründen einer brennenden Schleimhaut gehen. Er könnte hierbei auf diverse Faktoren stoßen:

✧ defekte Füllungen
✧ überstehende Kronenränder
✧ fehlerhaft verarbeitete Teil-/Vollprothesen
✧ unverträgliche Metalle
✧ etc.

Wichtig ist, dass der Zahnarzt sich selbst ein Bild von Ihrer Mundgesundheit verschaffen kann und ggf. einen ursächlichen Zahnersatz austauscht. Viele Patienten machen den „Galvinismus“ für das unangenehme Brennen verantwortlich – zu Deutsch: das Fließen elektrischer Ströme im Mund. Dieser soll durch die Verwendung unterschiedlicher Metalle im Mund entstehen, konnte jedoch nur in den seltensten Fällen nachgewiesen werden.

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