Bisphosphonate und ihre gefährlichen Nebenwirkungen

Krebs- und Osteoporose-Patienten sind auf bestimmte Medikamente angewiesen, die den Heilungsprozess unterstützen sollen: Bisphosphonate. Doch leider bringen diese Arzneimittel auch Nebenwirkungen mit sich, die nicht unbedingt erwünscht sind: Medikamente, die den Knochenstoffwechsel anregen, können zum Beispiel für die Zerstörung des Kieferknochens sorgen.
 

Was sind Bisphosphonate?

Bei Bisphosphonaten handelt es sich um eine Medikamentengruppe, welche in Form von Tabletten oder Spritzen bei Krebs- und Osteoporosepatienten zum Einsatz kommen. Sie hindern die körpereigenen Zellen daran, den Knochen abzubauen. Das Prinzip: Diese sogenannten Osteoklasten geraten in ein Ungleichgewicht mit den Zellen, die Knochen aufbauen, also den Osteoblasten.

Die Vorteile für den Patienten liegen auf der Hand:

✎ Ein stabiles Knochengerüst entsteht.
✎ Das Risiko von Knochenbrüchen sinkt.
✎ Der oftmals tödliche Oberschenkelhalsbruch verliert seinen Schrecken.
✎ Die Ausbreitung des Knochenkrebses wird gehemmt.
✎ Entfernte Absiedlungen bösartiger Metastasen, z. B. bei Brust- und Prostata-Krebs, werden verhindert.

Eine sehr bedrohliche Nebenwirkung zeigt sich jedoch – wie eingangs bereits erwähnt – in dem Absterben des Kieferknochens. Dieses Absterben kann große Areale betreffen und sich sogar in die Weichteile hinein ausbreiten. Ist dieser Prozess erst im Gang, so lässt er sich nur noch schwierig aufhalten.

Verletzungen in der Mundschleimhaut, die den Knochen freilegen, können für diese unerwünschten Nebenwirkungen ursächlich sein. Dies kann beispielsweise nach einer Zahnextraktion oder bei Parodontitis der Fall sein. Auch Druckstellen von Prothesen sind nicht zu unterschätzen. Während das Immunsystem gesunder Patienten alle Bakterien, die in den Knochen einzudringen versuchen, bekämpft, fehlt dieser Abwehrmechanismus bei Menschen, die Bisphosphonate einnehmen. Schlimmstenfalls liegt der befallene Kieferknochen großflächig frei – ohne den Schutz der Schleimhaut.
 

Nebenwirkungen der Bisphosphonate umgehen

Arbeiten Patienten, Ärzte und Zahnärzte Hand in Hand, so lassen sich diese Nebenwirkungen deutlich reduzieren. Wichtig ist, dass der Zahnarzt alle notwendigen Zahnbehandlungen abgeschlossen hat, noch ehe das Bisphosphonat verabreicht wird. Als Zahnarzt Mönchengladbach achten wir darauf, dass keine Behandlungen anstehen, die noch im Nachhinein weitere Operationen notwendig machen, Parodontitis verursachen oder zu dauerhaften Druckstellen führen. Wir empfehlen vermehrte Kontrolltermine in Abständen von drei Monaten, um mögliche Erkrankungen so früh wie möglich festzustellen.

Gegebenenfalls können Operationen ausschließlich mit stationärem Aufenthalt vorgenommen werden. Wir überweisen Sie dann an einen erfahrenen Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen, um unserer Verantwortungen Ihnen als Patienten gegenüber gerecht zu werden. Die Bisphosphonate verbleiben über Jahrzehnte im Knochen, deswegen ist es sinnlos, die Präparate für eine Behandlung vorübergehend abzusetzen.

Übrigens: Die Erfahrung zeigt, dass Tabletten weniger Nebenwirkungen mit sich bringen als Spritzen. Dies liegt daran, dass die Wirkung der Tabletten nicht so stark ist im Vergleich zu der gespritzten Variante – insofern sind auch weniger Nebenwirkungen zu befürchten. Des Weiteren zeigt sich, dass die Nebenwirkungen bei Krebserkrankungen häufiger auftreten als bei Osteoporose-Patienten – allerdings lässt sich diese Feststellung nicht verallgemeinern. Bestenfalls fertigt der Zahnarzt ein individuelles Risikoprofil an und richtet weitere Behandlungen und Termine danach aus.

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