Thema der Woche: Entzündungen im Mundraum
In der Fachsprache wird das Zahnfleisch als „Gingiva“ bezeichnet – in Verbindung mit der Endung -itis, die in der Regel auf eine entzündliche Erkrankung hinweist, ergibt sich daraus also eine Entzündung des Zahnfleisches. Sie zählt zu den Erkrankungen des Zahnhalteapparates, also den Parodontalerkrankungen. Unbehandelt könnte sich die Gingivitis zu einer Parodontitis ausweiten, zumindest aber eine vorliegende Grunderkrankung beschleunigen.
Wie kommt es zur Gingivitis?
In den meisten Fällen müssen wir leider sagen, dass die Zahnfleischentzündung auf eine mangelhafte Zahn- und Mundhygiene zurückzuführen ist. Plaque entsteht und bietet Bakterien und Viren ein gemütliches Zuhause, kommen dann noch sogenannte Co-Faktoren hinzu, ist die Gingivitis schnell hervorgebracht. Das können beispielsweise sein:
✦ Stoffwechselstörungen, z. B. Diabetes mellitus
✦ Maligne Erkrankungen, z. B. Leukämie
✦ Hormonelle Veränderungen, z. B. in der Schwangerschaft, Pubertät oder während der Menstruation
✦ Immundefizienz
✦ Fehlernährung, insbesondere Skorbut
✦ bestimmte Medikamente
✦ schlecht sitzender Zahnersatz
✦ und mehr
Variatonen der Gingivits
Generell wird die Zahnfleischentzündung nach zwei Punkten unterschieden. Zum einen nach dem zeitlichen Verlauf, also die akute oder die chronische Gingivitis. Zum anderen nach der Ätiologie, also ihrer Entstehungsgeschichte. So kennt der Experte die plaqueindizierte Gingivitis, die auf eine nicht allzu sorgfältige Zahnreinigung zurückgeht, und die nicht-plaqueindizierte Gingivitis, die auf den oben bereits erwähnten Co-Faktoren beruht.
Zu den Sonderformen zählt die ANUG – die akut nekrotisierende ulzeröse Gingivitis. Sie zeichnet sich durch eine sehr plötzlich einsetzende Entzündung aus, die mit starken Schmerzen und Zellsterben einhergeht.
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