Was ist eigentlich die regenerative Therapie?

Entzündungsprozesse am Zahnfleisch führen zu Schäden am Parodontium, dem Zahnhalteapparat bestehend aus Knochen und Bindegewebsfasern. Das Ergebnis: Parodontitis. Bei einer besonders aggressiven oder unbehandelten Parodontitis ist Knochenabbau die Folge – die Zähne verlieren ihren Halt, werden locker und fallen eines Tages einfach aus.

Selbst wenn eine solche Parodontitis behandelt und der Zahnhalteapparat in einen entzündungsfreien Zustand zurückversetzt werden kann, lässt sich das Gewebe nicht so ohne weiteres wieder aufbauen. Knochenkrater und das Risiko des Zahnverlustes bleiben weiterhin bestehen.

Und hier greift nun die sogenannte „regenerative Therapie“: Es handelt sich dabei um gezielte Maßnahmen mit dem Zweck der Neubildung des parodontalen Gewebes – anders ausgedrückt: die gesteuerte Gewebegeneration (Guided Tissue Regeneration – GTR).

Gesteuerte Gewebegeneration (GTR)

Die klassische Parodontitisbehandlung bemüht sich in erster Linie um die Reinigung der Zahnfleischtaschen sowie die Entfernung des entzündeten Gewebes. Dadurch wird ein weiterer Abbau des Kieferknochens vermieden – der bereits verursachte Verlust bleibt dabei unberücksichtigt.

Die gesteuerte Gewebegeneration geht einen Schritt weiter: Das noch vorhandene Gewebe wird derart beeinflusst, dass eine Neubildung bereits verlorener Bindegewebsfasern und Knochenanteile möglich ist. Der Behandlungsablauf sieht in der Regel wie folgt aus:

✦ parodontale Vorbehandlung der Zahnfleischtaschen
✦ lokale Betäubung
✦ Freilegung und Nachreinigung der Wurzeloberfläche
✦ GTR-Maßnahme

Die GTR-Maßnahme verfolgt das Ziel, mittels einer Barriere-Membran eine Barriere zwischen der Tascheninnenhaut und der Wurzeloberfläche zu erschaffen. In diesem Hohlraum kann sich der Zahnhalteapparat wieder erneuern. Sind diese Membranen zudem resorbierbar, so kann der Körper sie mit der Zeit vollständig auflösen – ein zweiter Eingriff ist dann nicht mehr notwendig.

Des Weiteren können bei dieser Behandlung auch Substanzen zum Einsatz kommen, die den Knochendefekt auffüllen. Es handelt sich dabei um spezielle Granulate, die in den eigenen Knochen umgewandelt werden. Schmelz-Matrix-Proteine in Gelen haben sich besonders bei kleineren Gewebeverlusten bewährt: Sie werden auf die saubere Zahnwurzeloberfläche aufgetragen und enthalten Eiweiße, die das Wachstum begünstigen und ohne die beschriebenen Membrane auskommen.

Regenerative Therapie? Lassen Sie sich individuell beraten!

Wie so oft gilt auch hier: Welche Art der regenerativen Therapie zum Tragen kommt, hängt von Ihren individuellen Voraussetzungen ab und sollte nach einer eingehenden Untersuchung vom Zahnarzt Mönchengladbach festgelegt werden.

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