In unserem Artikel über Schmerzen im Kiefergelenk klärten wir bereits ausführlich über Symptome und Ursachen unangenehmer Geräusche und Schmerzen in Ihrem Kiefergelenk auf. In diesem Beitrag erläutern wir nun, auf welche Untersuchungs- bzw. Behandlungsmöglichkeiten der Zahnarzt Ihres Vertrauens zurückgreifen kann.
Arztgespräch und klinische Funktionsanalyse
Zu Beginn der Untersuchung steht das Patienten-Arzt-Gespräch, bei dem sich Ihr behandelnder Zahnarzt insbesondere über den Beginn und die Dauer Ihrer Beschwerden sowie mögliche Ursachen – wie z. B. Bruxismus (Zähneknirschen und –pressen) oder möglicherweise schon bekannte Gelenkerkrankungen – informiert. Manche Zahnarztpraxen und -kliniken greifen hierzu auf einen vorgefertigten Fragebogen zurück, den Sie vor der Behandlung ausgehändigt bekommen. Des Weiteren sollten Sie mit Fragen zu ihrer familiären und beruflichen Situation rechnen, da auch hier die Wurzel allen Übels zu finden sein könnte. Anschließend fährt der Zahnarzt mit einer klinischen Untersuchung fort, d. h.:
✔ Er ertastet die Muskeln.
✔ Er misst die Mundöffnung.
✔ Er erfasst die Geräusche im Kiefergelenk.
Analyse der Kiefergelenkstruktur
Hierbei handelt es sich um eine manuelle Analyse, welche die zuvor durchgeführte Funktionsanalyse optimal ergänzt: Ziel der Untersuchung ist die Aufklärung evtl. vorhandener Strukturveränderungen innerhalb der Kaumuskulatur und/oder der Kiefergelenke. Auf diese Weise lässt sich feststellen, ob es sich bei den Schmerzen tatsächlich um Kiefergelenksbeschwerden oder um eine schmerzhafte Muskulatur handelt.
Röntgenaufnahmen
Häufig werden bei der ersten Untersuchung auch Röntgenaufnahmen zu Rate gezogen. In wenigen Fällen hilft eine spezielle Bildgebung in Schichtbildtechniken (CT, DVT, MRT) bei der Identifizierung von Schmerzursachen und Veränderungen im Bereich des Kiefers. Auch Ultraschallaufnahmen können durchaus hilfreich sein.
Instrumentelle Funktionsanalyse
Als ergänzendes Untersuchungsverfahren nutzt die instrumentelle Funktionsanalyse bestimmte Messinstrumente, um die Kieferposition bei Zahnkontakt und die Gelenkstellung zu vermessen – so können Differenzen exakt bestimmt werden. Computergestützte Bewegungsaufzeichnungen geben schließlich auch Auskunft über die Bewegungsabläufe im Kiefergelenk, was Rückschlüsse auf die Kiefergelenkfunktion zulässt. Bislang steht diese Form der Untersuchung jedoch ihren tatsächlichen Nutzen betreffend in der Diskussion.