Piercings – auf eigene Verantwortung!

Gerade junge Menschen kommen immer häufiger mit dem Wunsch nach Piercings im Mund auf unsere Zahnarztpraxis Mönchengladbach zu. Piercings erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit und tatsächlich sollte jeder selbst entscheiden, ob er sich diverse Körperstellen durchbohren lassen möchte oder nicht. Als verantwortungsbewusste Zahnärzte sehen wir uns allerdings in der Pflicht, Sie zumindest vor den Risiken eines solchen Schmuckstücks in der Zunge oder Lippe zu warnen.

Piercings bergen nicht zu unterschätzende „Nebenwirkungen“

Unzählige Informationsseiten im Internet schimpfen über die angeblich unberechtigte Panikmache, wenn es um Zungen- und Lippenpiercings geht. Natürlich sind nicht unbedingt alle Argumente der Piercing-Gegner fundiert und unumstößlich, dennoch sollten Sie einige Fakten nicht von der Hand weisen!

➀ Zungenpiercings

Es stimmt: Die unmittelbar nach dem Piercing auftretenden Kau- und Sprachstörungen klingen im Normalfall recht schnell wieder ab, doch schon beim Durchstechen Ihrer Zunge riskieren Sie irreparable Schäden an den Nervenbahnen. Sie sollten mit langanhaltenden Blutungen sowie sehr schmerzhaften Schwellungen rechnen; schlimmstenfalls entstehen schwere Infektionen, sollten beim Piercing nicht hundertprozentig sterile Bedingungen geherrscht haben! Die Folge: unschöne, dafür bleibende Vernarbungen!

Verbleibt das Piercing schließlich über einen längeren Zeitraum im Mund, führen die mechanischen Belastungen durch das Metall wiederum zu bleibenden Schäden an Zähnen und Zahnfleisch:

✔ Das metallische Schmuckstück schlägt beim Sprechen und Kauen wiederholt gegen Ihre Zähne.
✔ Es entstehen irreparable Risse in dem Zahnschmelz,
✔ die im Laufe der Zeit zu einer erhöhten Kälte- und Hitzeempfindlichkeit führen.
✔ Im schlimmsten Fall öffnen Sie den Bakterien einen Weg ins Zahninnere.
✔ Sollten Sie einen Zahnersatz benötigen, fällt Keramik als Material von Anfang an aus, denn die Gefahr, durch das Piercing beschädigt zu werden, ist zu groß.

➁ Lippenpiercings

Beim Lippenpiercing befindet sich der Verschluss im Inneren der Lippe und ungefähr auf Höhe des Zahnfleischs. In der Folge entsteht ein ständiger Druck auf das Zahnfleisch, der unter Umständen zum Zahnfleischrückgang führen kann. Dies wiederum bringt weitere Konsequenzen mit sich:

✔ freiliegende und empfindliche Zahnhälse
✔ verletzte Zahnwurzeln
✔ und verletzte Knochenstrukturen
✔ Verletzungen am Zahnfleisch selbst

Um diese Nachteile zu vermeiden, werden Lippenpiercings gerne auch auf Höhe der Zahnkronen – also oberhalb des Zahnfleischsaums – eingesetzt, doch leider können wir auch hier keine Entwarnung geben: Die andauernde Reibung zwischen der Zahnoberfläche und dem Metallplättchen lässt den Zahnschmelz zerspringen und abplatzen!

Hier mögen Sie nun vielleicht argumentieren, dass das bisher so beliebte Material Titan inzwischen durch weicheren Kunststoff ersetzt werden konnte. Wir möchten Sie abschließend jedoch noch darauf hinweisen, dass das tatsächliche Allergierisiko beim Kunststoff bislang noch nicht zufriedenstellend erforscht und aufgeklärt werden konnte.

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